Schlacht von Roncesvalles und das Rolandslied
Die Schlacht von Roncenvalles und das Rolandlied haben auf der 1. Etappe des Camino Frances eine große historische Bedeutung. Auf dem Ibaneta-Pass wurde in der Schlacht von Roncesvalles der “heilige Roland” ermordet. Dieser gehört zum Heer von Karl des Großen, der mit seinem Spanienfeldzug seine Macht auf der Iberischen Halbinsel ausweiten wollte, die zur damaligen Zeit von den Mauren beherrscht wurde.
Ein einsamer Pilger kämpft sich über den Ibaneta-Pass, wo sich die Schlacht von Roncenvalles und das Rolandlied abspielten.
Ein erfolgloser Karl der Große
Weil Karl der Große nicht erfolgreich war, trat er den Rückzug an und ließ Pamplona plündern und zerstören. Die Basken nahmen ihm dies übel. Auf der engen Passage über die Pyrenäen, dem Ibaneta-Pass,warteten die Basken auf eine passende Gelegenheit für einen Überfall. Den Pass konnte das Heer nur in einer langgezogenen Kette überqueren. Nur wenige Männer konnten nebeneinander laufen.
Die Basken ließen ein Großteil des Heeres passieren und griffen dann die Nachhut an. So kam es zur Schlacht von Roncesvalles, wo die Nachhut vom Rest des Heeres abgeschnitten wurde und alle bei dem Gemetzel starben. So auch Roland, der die Nachhut befehligte. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde Roland zum Märtyrer stilisiert und zu einem populären Helden gemacht.
Bei der Wanderung durch diese mysthischen Wälder glaubt man, das Schlachtgetöse noch zu hören.
Die Schlacht von Roncesvalles
Erzählt von Karl dem Großen.
Um das Jahr 778 wartete ich, Karl der Große, auf die Unterwerfung Saragossas. Es war also keine Überraschung für mich, als mich in meinen Gemächern Emissäre des Königs Marsil von Saragossa auf- suchten und eine Friedensbotschaft mit sich brachten.
Als Antwort übertrug ich Ganelón die Aufgabe, nach Saragossa zu gehen und das Angebot Marsils anzunehmen. Nachdem wir also unser Ziel erreicht hatten, entschied ich, dass mein Heer und ich nach Frankreich zurückkehren konnten.
Ich beauftragte meinen treuen Roland, während unserer Rückkehr in die schmerzlich vermisste Heimat die Standarte zu tragen, die ihn als Anführer der Nachhut auswies.
Alles verlief ohne Zwischenfälle, bis ich eines Tages, während ich eine Partie Schach spielte, den schauerlichen Ton des Horns meines geliebten Rolands hörte. Ich war wie gelähmt, denn ich wusste sofort, dass etwas Schreckliches geschah, aber Ganelón versuchte mich zu überzeugen, dass unser tapferer Roland gerade anderen Tätigkeiten, wie zum Beispiel der Jagd, nachging und unserer Hilfe sicher nicht bedurfte.
Ganelóns Worte vermochten mich nicht zu beruhigen, und eine Stimme in meinem Innern führte mich an den Ort, an dem sich vermeintlich die Ritter meines Heeres aufhielten. Als wir die Schlucht von Roncesvalles erreichten, erkannte ich die Ursache meiner Qualen, denn dort fand ich die Erde getränkt mit dem Blut meiner Paladine, ihre Körper aufs Geratewohl verstreut.
Ich war völlig fassungslos, aber ein bösartiges Lächeln, das plötz- lich auf dem Gesicht Ganelóns erschien, bedeutete mir, dass er zweifellos wusste, was da geschehen war. Jene verachtenswürdige Kreatur, die ihren eigenen Stiefsohn Roland tot sehen wollte, hatte sich gegen mich verschworen und mit Marsil verbündet.
Ich schwor, dass ich ihm dies mit gleicher Münze heimzahlen würde und verwandte meine ganze Energie darauf, das Heer aus Saragossa zu verfolgen und vollständig aufzureiben, sodass mir die Stadt schließlich besiegt zu Füßen lag. Was den verachtenswerten Ganelón anbetrifft, kann ich nur sagen, dass er nach einem Gerichtsverfahren seinen gerechten Lohn erhielt und in Aix gevierteilt wurde.
So gelang es mir, in ehrenvollem Angedenken mein Heer zu rächen. Und die Geschichte wollte, dass all diese Ereignisse in der Erinnerung des Volkes erhalten blieben; sie fanden ihren Niederschlag in einem der berühmtesten epischen Gedichte des Mittelalters: ‘La Chançon de Roland’, Cantar de Roldán’ oder ‘Das Rolandslied’.
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