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Atapuerca

Durch den kleinen Ort Atapuerca laufen Sie, wenn Sie auf dem Jakobsweg unterwegs sind. Eine hohe Bekanntheit hat der Ort aber vor allem durch den ärcheologischen Park erreicht.

Weg zum ärcheologischen Park

Der ärcheologische Park, der zum UNESCO Welterbe gehört, liegt nicht unmittelbar am Jakobsweg. Doch geschichtsinteressierte Pilger nutzen die Zeit auf dem Jakobsweg, um diese einmalige Stätte zu besuchen. Sie gelangen leider nur mit dem Bus an die Ausgrabungsstätte und müssen sich vorher auch zeitig genug anmelden. Diesbezüglich können Sie hier nachfragen.

atapuerca

Heimat der ersten Europäer

Atapuerca gilt als Heimat der ersten Europäer, denn in den Karsthöhlen der Hügellandschaft wurden 800.000 Jahre alte menschliche Überreste gefunden. Die fossile Knochen werden der Gattung zugeordnet, die die direkten Vorfahren der Neandertaler sein sollen.

Entdeckung der Stätte

Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden in der Cueva Mayor, der größten Höhle des Gebiets, Wandmalereien entdeckt und von zahlreichen Besuchern besichtigt. Im Laufe der Jahrzehnte erfolgten Plünderungen, und die Höhlen wurden teilweise zerstört.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts baute man eine Bahnstrecke in dieser Region. Auf einer Strecke von einem halben Kilometer Länge verläuft die Bahntrasse direkt durch die Sierra de Atapuerca. Der so entstandene Graben weist eine Tiefe von bis zu 20 Metern auf. Der  Bau legte zahlreiche verschüttete Höhlen frei, und so entdeckten Forscher die Höhlen mit den Fossilien. Teilweise wurden vollständige Skelette und unberührte Schädel gefunden. Die besten Fundstücke sind im Musuem von Burgos ausgestellt.

Erkennen der Bedeutung der Fundstätte

Im Jahr 1910 wurde die gesamte Bahnstrecke eingestellt, und bis heute sind Brücken, Böschungen, Tunnel und Bahnhöfe der Linie erhalten. Danach wurde der Graben als Steinbruch genutzt, und so wurden teilweise historische Funde zerstört. Als im Jahr 1964 die ersten Ausgrabungen begannen, wurde die Bedeutung der Höhlen erkannt und diese unter Schutz gestellt.

Im Laufe der Jahrzehnte wurden zahlreiche bedeutende Funde gemacht. So entdeckte man beispielsweise Steingeräte, die eine Million Jahre alt sind. Ebenso fanden die Forscher durch die Grabungen Überreste von bis dato unbekannten Tiertarten.

Rätsel der Knochenhöhle

Ein Rätsel gibt die Sima de los Huesos, die Knochenhöhle, auf.  1984 begannen hier die systematischen Ausgrabungen, und es wurde eine Menschengruppe gefunden – darunter der berühmte Schädel Nummer 5, der die Höhlen international bekannt machte und ihre historische Bedeutung für die Evolution der Menschheit aufzeigte. Die menschlichen Wesen besaßen bereits damals die Fähigkeit zum mystischen Handeln und zur Abstraktion.

Sie wollen mehr über den Jakobsweg erfahren? Dann lesen Sie hier weiter.

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