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Obanos

Obanos ist ein Ort am Jakobsweg. Auf Ihrer 4. Etappe von Pamplona nach Puente la Reina laufen Sie durch den Ort mit dem mittelalterlichen Ambiete.

Obanos vierte Etappe des Camino Frances

Der Torbogen zur Plaza de los Fueros dominiert den Marktplatz.

Pfarrkirche von Obanos

Zu den Sehenswürdigkeiten in Obanos zählt die Pfarrkirche San Juan Bautista. Die neugotische Kirche wurde 1911/1912 errichtet und Johannes dem Täufer geweiht. Wenn Sie genügend Zeit haben, lohnt sich auch ein Abstecher zur Wallfahrtskirche Nuestra Señora de Arnotegui.

Obanos 2 vierte Etappe des Camino Frances

Mysterienspiele in Obanos

Im Sommer finden auf dem Platz jährlich Mysterienspiele statt. Es ist ein mittelalterliches Singspiel über die Geschichte der Felicia von Aquitanien und ihres Bruders Guillermo (Wilhelm) .

Pilgerreise nach Santiago de Compostela

Felicia, Tochter des Herzogs von Aquitanien wollte unbedingt eine Pilgerreise zum Grab des Heiligen Jakobus unternehmen. Die Eltern waren anfänglich dagegen, da sie die beschwerliche Reise ohne Bequemlichkeiten vornehmen wollte. Ihr Bruder Guillén sollte sie auf dieser Reise begleiten. Beide kamen nach entbehrungsreichen Wochen in Santiago de Compostela an und besuchten das Grab des Apostels.

Flucht der Schwester

Auf dem Heimweg gestand Felicia, dass sie nicht mehr an den königlichen Hof zurückkehren wolle, sondern lieber ein einfaches Leben führen möchte. Sie wolle sich fortan den Armen widmen. Guillén, der seine Schwester abgöttisch liebte, war darüber entsetzt und verbot es ihr. Daraufhin schlich sich Felicia nachts davon, ohne sich zu verabschieden. Guillén machte sich am nächsten Tag auf die Suche nach seiner Schwester. Er fand sie jedoch nicht und kehrte allein an den Hof seiner Eltern zurück.

Suche nach der Schwester

Eltern und Freunde hielten Guillén für schuldig am Verschwinden seiner Schwester und verspotteten ihn sogar als Nichtsnutz. Alle wandten sich von ihm ab. Er ertrug dies nicht und begab sich somit erneut auf die Suche nach Felicia. Er schwor sich dieses Mal erst aufzugeben, wenn er sie gefunden hatte.

In der Nähe von Pamplona fand er sie. Sie arbeitete als Magd. Guillén brach bei ihrem Anblick fast das Herz, und er wollte sie aus ihrer gegenwärtigen Lage befreien und zurück nach Frankreich bringen. Felicia freute sich, ihren Bruder wiederzusehen, doch sie machte ihm unmissverständlich klar, dass sie nicht mit ihm nach Hause fahren wollte. Sie war glücklich, wo sie war. Die Geschwister stritten sich. Guillén wurde rasend vor Zorn über ihre Starrköpfigkeit und erstach seine Schwester im Affekt.

Vergebung

Guillén bereute sofort seine grausame Tat. Um Vergebung zu erlangen, befahl ihm ein Mönch eine weitere Pilgerreise nach Santiago de Compostela zu unternehmen. Auf dem Rückweg beschloss Guillén, fortan seine Leben als Eremit zu verbringen. Er zog sich in die Wallfahrtkirche von Arnotegui bei Obanos zurück, um in der Nähe seiner Schwester zu sein. Er widmet fortan sein Leben dem Gebet und den Pilgern, sodass er nach seinem Tot trotz des begangenen Mordes als Heiliger verehrt wird. Der Schädel von Guillén wird in der Sakristei der Pfarrkirche San Juan Bautista in Obanos.

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