Saint-Jean-Pied-de-Port
Der Jakobsweg Camino Frances zieht jedes Jahr mehr und mehr Leute in seinen Bann. Einmal im Leben den Jakobsweg laufen, dieses Abenteuer möchten viele Menschen erleben. Bereits seit mehr als 1000 Jahren pilgern die Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen den Jakobsweg entlang. Zahlreiche Pilger beginnen ihre Tour in dem kleinen französchischen Ort Saint-Jean-Pied-de Port.
Saint-Jean-Pied-de Port - Ausgangspunkt des Pilgerwegs
Von Ostern bis Oktober wimmelt es daher in dem kleinen Saint-Jean-Pied-de Port vor Leuten. Doch auch wer nicht nach Santiago de Compostela laufen will, sondern eine Erkundungsreise durch das Baskenland plant, wird dem kleinen Ort einen Besuch abstatten. Denn nicht umsonst zählt Saint-Jean-Pied-de Port zu den schönsten Dörfern Frankreichs.
Pilgerexpress
Der kleine Ort liegt im französischen Baskenland und ist leider schwer zu erreichen. Daher starten viele Pilger erst in Pamplona. Wir sind mir dem Zug von Bayonne, dem Pilgerexpress, gekommen. Fast alle Fahrgäste scheinen Pilger zu sein.
Saint-Jean-Pied-de-Port hat etwa 1.500 Einwohner, doch mit der Ankunft des Pilgerzuges platzt der kleine Ort aus allen Nähten.
Das pittoreske Städtchen Saint-Jean-Pied-de Port wurde bereits im 12. Jahrhundert gegründet und diente früher als Grenzbefestigung des Königreichs Navarra. Noch heute können Sie den mittelalterlichen Charme bei einem Stadtrundgang spüren. Malerische Häuser aus rotem Sandstein und gepflasterte Gassen laden zum Schlendern ein. Viele liebe Details an den Häusern lassen Sie immer wieder bewundernd innehalten.
Start des Jakobswegs
Saint-Jean-Pied-de Port ist der Startpunkt für den bekanntesten Jakobsweg und gibt einen Einblick, wie die nächsten Strecken verlaufen werden. Der pittoreske Ort liegt eingebettet in eine hüglige Landschaft. Selbst der Stadtnamen leitet sich bereits aus seiner Lage am Jakobsweg ab und kann mit „Heiliger Johann am Fuße des Passes“ übersetzt werden.
Der Jakobsweg hat Spuren in dem kleinen Städtchen hinterlassen. Überall zieren Jakobsmuscheln die Portale, die in den roten Sandstein der Häuser gehauen wurden. Der Ort verfügt über zahlreiche architektonische Schätze. Daher sollten Sie sich etwas Zeit nehmen und den Ort erkunden.
Sehenswürdigkeiten in Saint-Jean-Pied-de Port
Saint-Jean-Pied-de Port bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Einige möchten wir Ihnen hier vorstellen.
Kirche Notre-Dame-du-Boût-du Pont
Bei einem Bummel durch die mittelalterlichen Gassen kommen Sie an der Kirche Notre-Dame-du-Boût-du Pont vorbei. Deren Glockenturm ist zugleich ein Stadttor an der Brücke, die über den Fluss Nive de Béréhobie führt und damit früher den Zugang zur Stadt sicherte. Auf beiden Seiten des Flusses stehen die historischen Gebäude direkt am Ufer und ihre Holzbalkone erstrecken sich über das Wasser.
Das Jakobus Tor, das zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, durchqueren die Pilger, bevor sie sich auf den weiten Weg nach Santiago de Compostela machen.
Die Zitadelle
Die Zitadelle erhebt sich stolz über dem Ort und ist ein besonderes Exemplar einer Festung. Früher stand an dieser Stelle eine mittelalterliche Burg. Vauban baute ab 1625 das Gebäude zu einer Festungsanlage um. Von hier haben Sie einen wunderschönen Blick auf den Ort und die umgebende Landschaft des Baskenlandes.
Die Stadtmauer
Die Stadtmauer, die im 13. Jahrhundert errichtet wurde, begrenzt das obere Stadtzentrum. In die Stadt gelangen Sie durch eines der vier Tore mit dem außergewöhnlichen spitzen Bogen. Wer möchte kann eine kleine Runde auf der Stadtmauer drehen (Chemin de la Ronde). Dabei können Sie einen fantastischen Ausblick auf das Tal genießen und die liebevoll gestalteten Gärten hinter der Stadtmauer bewundern.
Das ehemalige Gefängnis der Bischöfe
Das zu einem Museum umgebaute ehemalige Gefängnis der Bischöfe (Prison des Évèques ) beherbergt eine Ausstellung, die an das mittelalterliche Pilgern erinnert. Das beklemmend wirkende Gebäude beherbergte einst einen Kerker. Einige Ketten baumeln noch an der Wand.
Pilgerbüro
Im Pilgerbüro in der Rue de La Citadelle 39 in Saint-Jean-Pied-de Port können Sie einen Pilgerausweis erwerben und den ersten Stempel eintragen lassen.
Das Pilgerbüro ist täglich geöffnet. Lediglich zwischen 13 und 14 Uhr ist es wegen Mittagspause geschlossen.
Die netten, mehrsprachigen Helfer geben Tipps zur nächsten Route, zu den Verhältnissen am Pass oder wiegen auch gern mal den Rucksack. Als wir dort auf unseren Stempel warteten, wurde gerade der Rucksack einer kleinen Asiatin gewogen. Mit 17 Kilogramm war dieser viel zu schwer für die kleine Person und ein Mitarbeiter des Pilgerbüros half ihr beim Ausmisten.
Jedes Mal als wir den Jakobsweg gelaufen sind, bildeten sich vor dem Pilgerbüro in Saint-Jean-Pied-de Port lange Schlangen. Daher empfiehlt es sich, den Pilgerausweis bereits zu Hause zu bestellen. Wir haben gute Erfahrungen mit der Deutschen St. Jakobus Gesellschaft e. V. gemacht.
Wetter in Saint-Jean-Pied-de Port
Oft interessieren sich die Pilger auch für das Wetter in Saint-Jean-Pied-de Port. Die beste Reisezeit ist von Juni bis Oktober, da in dieser Zeit angenehme Temperaturen herrschen und weniger Niederschlag fällt. Die meisten Pilger starten jedoch bereits Ende April/ Anfang Mai, da ab dieser Zeit eine ungefährliche Passüberquerung möglich ist. Fragen Sie jedoch zur Vorsicht noch einmal im Pilgerbüro nach.
Unser Tipp
Wir empfehlen Ihnen unbedingt, bereits vorab eine Übernachtung in Saint-Jean-Pied-de-Port zu buchen, denn man kann nie wissen, wie viele Pilger am selben Tag anreisen werden. Auch wenn Sie bereits früh in Saint-Jean-Pied-de Port ankommen, kann es sein, dass es schwierig ist, einen Schlafplatz zu finden. Denn viele Pilger buchen bereits vorher eine Unterkunft. Wir haben bereits erlebt, dass keine Unterkünfte mehr frei waren.
In Saint-Jean-Pied-de Port gibt es verschiedene Geschäfte und Apotheken, wo Sie sich mit Verpflegung eindecken können oder auch die letzten Ausrüstungsgegenstände erwerben können.
Sie wollen mehr über Jakobsweg erfahren? Dann lesen Sie hier weiter.
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