Carrion de los Condes
Carrion de los Condes ist eine kleine Stadt am Jakobsweg, deren ehemaliger Reichtum sich erahnen lässt. Im Mittelalter war Carrion de los Condes eine sehr wohlhabende Stadt, in der auch Reichstage und Synoden abgehalten wurden. Zahlreiche Handwerker fanden damals durch die vielen Pilger Arbeit. Der Pilgerweg führt auch heute noch durch die Stadt.
Gleich am Ortseingang kommen Sie an Resten der Stadtmauer und einem Pilgerdenkmal vorbei.
Kirche Santa Maria el Camino
Die Kirche wurde um 1150 erbaut und gilt als älteste Kirche der Stadt. Mehrere Jahrhunderte später wurde die Kirche im barocken Stil umgebaut. Die Kirche zeigt das sogenannte Stierwunder , bei dem 100 junge Mädchen, die als Tribut an die Mauren ausgeliefert werden sollten, von zwei Stieren gerettet wurden. Bei den Mauren war es üblich von Andersgläubigen Tribut zu erheben. Am Hauptportal zeigen die verschiedenen Figuren das Stierwunder.
In der Kirche kann eine filigrane Marie-Statue bewundert werden, die über die Jahrhunderte bereits so manchem Pilger zulächelte und ihm damit Mut machte.
Monasterio de San Zoilo
Graf Gomez errichtete bereits im Jahr 1077 im Kloster San Zoilo eine Benedektinerabtei und ließ eine Brücke und eine Pilgerherberge bauen.
Das einstige Benediktinerkloster mit seinem schönen Kreuzgang ist heute ein Hotel, in dem auch zahlreiche Pilger absteigen.
Das ehemalige Kloster wurde in der Mitte des 11. Jahrhunderts umgeweiht und ist heute dem Heiligen Zoilo gewidmet, der mit seinen 20 Gefährten bei einer Christenverfolgung den Tod fand. Laut mittelalterlichen Berichten konnten ihn die angewandte Folter (z. B. Entfernen der Nieren) nicht töten, sodass ihn der Richter eigenhändig enthauptete. Die Grafen von Carrion brachten die Gebeine des Heiligen im 9. Jahrhundert in das Benediktiner Kloster.
Epos über El Cid
Bekannt geworden ist Carrion de los Condez auch durch Cantar de mio Cid, ein Epos über den Ritter El Cid. Als Inspiration diente das Leben eines Adligen aus Kastilien, der als ehrenhafter Ritter galt.
Zunächst wird der Held in dem Epos wegen Diebstahls an königlichem Eigentum angeklagt und verbannt. Er verlor seine Güter und seinen Stammsitz. El Cid gewinnt jedoch die Gunst des Königs durch seinen tapferen Kampf bei einem Feldzug gegen die Mauren zurück. Dieser übergibt ihm auch seinen Stammsitz wieder. Um die wiedererlangte Stellung zu festigen, werden die Töchter des berühmten Ritters El Cid mit den Grafen Diego und Fernando Gómez verheiratet.
Die feigen und hinterhältigen Grafen misshandelten ihre Frauen und ließen sie dann schutzlos in einem Wald zurück. In einem Gerichtsprozess kämpfte El Cid um die Annullierung der Ehen und tötete der Legende nach seine Schwiegersöhne bei dem Gerichtskampf. Später verheiratete sie dann mit den Königen von Navarra und Aragonien.
Die Grabmäler, der in diesem Heldenepos erwähnten Grafen Diego und Fernando Gómez, sind im Kloster San Zilo zu sehen.
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